header
 
Aktuelles
Programm
Jugendkreativwerkstatt
Wir über uns
transparenzDie Dozenten
transparenzZiele & Konzept
transparenzVorstand / Beirat
transparenzSatzung
transparenzPresse
Referenzen
Impressionen
Mitglied werden
Vernetzung
Kontakt / Anfahrt
Impressum

 

 

„Barfuß stehe ich in der Welt“

Die Wortweberinnen Maria Scholz, Cordelia Balzer-Ickert, Nina Koch und Marion Oskamp präsentierten ihre Werke in der Kulturwerkstatt.

Das Geheimnis ist: einfach flott drauflosschreiben ohne nachzudenken.“ Ursel Hiltner-Wawra, die Leiterin der Schreibwerkstatt, schwört auf den Überraschungseffekt, wenn ihre Schützlinge keine Zeit haben nachzudenken und damit den inneren Zensor ausschalten. „Man wundert sich, was dabei alles herauskommt und überrascht sich selbst.“ Damit das gelingt, gibt sie oft als Vorlage lediglich ein paar Stichworte auf einem Zettel oder ein Foto, eine Zeichnung oder ein Musikstück und anschließend nur zehn Minuten Zeit, etwas daraus zu machen. Dass dieses Konzept aufgeht, konnten sich am Dienstagabend rund 30 Besucher überzeugen, die zur Lesung der „WortweberInnen“ gekommen waren.

Zu den „WortweberInnen“ gehören Maria Scholz, Cordelia Balzer-Ickert, Nina Koch (alle aus Altenberge), Marion Oskamp aus Wettringen und Kerstin Westhoff aus Borghorst. Sie trugen in der Kulturwerkstatt ihre eigenen eindrucksvollen Prosatexte vor zu Themen wie Gefühle, Natur, Steine oder Musik liegt in der Luft. Es waren Gedankenspiele dabei, die den Dichterinnen beim Betrachten der Zahl Eins, Acht und Zwölf oder beim Anschauen einer Knopfkiste kamen.

Den Raum etwas abgedunkelt, konnten die Zuhörer bei einem Glas Wein die Worte und Texte auf sich wirken lassen und dabei die farbenfrohen Bilder aus anderen Kursen und das etwas kreative Durcheinander in den Ecken anschauen und genießen. Zwischen den Texten spielten Petra Haist auf der Gitarre und Marion Plettendorf auf der Klarinette.

Ursel Hiltner-Wawra, eine Sozialarbeiterin in Rente, hat Spaß an der Gruppenarbeit. Sie ist seit Jahren selber in Greven Mitglied einer Schreibwerkstatt und hat 2005 das Konzept nach Altenberge getragen. Seitdem treffen sich die Mitglieder alle 14 Tage und haben Spaß daran, kreativ zu schreiben. Maria Scholz erzählte, sie hätte immer schon gerne geschrieben, früher Geschichten für ihre Kinder und heute welche für ihre Enkel. Nina Koch, die jüngste im Kursus, hat mit 15 Jahren ihre Liebe zum Schreiben entdeckt und die „WortweberInnen“ bieten ihr ein Forum, es in Gesellschaft zu tun und ihre Werke auch anderen vorzutragen.

Eine Zuhörerin lobte das überraschend hohe Niveau der Beiträge und dass bei jeder Dichterin der persönliche eigene Stil zu erkennen sei.

Ursel Hiltner-Wawra betonte, dass der Kursus für alle offen sei, auch für Männer. Das nächste Treffen und Gelegenheit dabei zu sein ist am 5. Februar. Die Gedichte und Prosawerke der Lesung gibt es für vier Euro in der Kulturwerkstatt zu kaufen.

Anschließend gab es auch noch Auszüge aus den Texten der Dichterinnen. Zum Beispiel von Nina Koch: „Barfuß stehe ich in der Welt. Schaue hinab auf meine nackten Füße. Sie sollen mich tragen. Jahr um Jahr. Über kalten Stein, über feuchte Erde. Durch das Leben, das Labyrinth, mit den unsichtbaren Wegweisern….“

Oder „Angst“ von Kerstin Westhoff: „Die Angst kommt hoch – Gedanken an dich retten mich – Gedanken noch und noch – die Angst kommt hoch – ich falle in ein Loch – Schuldgefühle häufen sich – die Angst kommt hoch – Gedanken an dich retten mich…“

Angst, dass die Gäste bei einer weiteren Lesung nicht wiederkommen, mussten die Frauen an diesem Abend nicht haben. Mit viel Applaus wurden sie für ihre Werke vom Publikum gelobt.

VON IRMGARD HERDING

zurück zur Übersicht

 

  © Copyright by Kulturwerkstatt Altenberge e.V. / Datenschutzerklärung